Mittwoch, 26. Januar 2011

Quito und Casa de Ciclista in Tumbaco

Wenige Tage nach unserer Ankunft haben Martina und ich einen Ausflug nach Quito unternommen. Nach so Chaosstädten wie La Paz oder Trujillo wirkte Ecuadors Hauptstadt ziemlich geordnet. Der Busverkehr klappt reibungslos, es gibt Lichtsignale sogar für Fussgänger und das Touri-Büro hat geniale Karten. Natürlich ist auch Quito mit Autos, Bussen und anderem Verkehr verstopft, jedoch wird jeden Sonntag die Altstadt für Autos gesperrt damit Velofahrer freie Fahrt haben. Ist das nicht extrem fortschrittlich?

Convento San Francisco.

Was auch recht cool, oder wie man hier sagen würde "chevre" ist, ist die Kirche La Basílica, wo man in die Türme hinaufsteigen kann. Da marschiert man erst mal eine ganze Weile Treppen hoch (für Faule gibt es auch einen Lift), dann kann man über einen schmalen Holzsteg unter dem Dach des Kirchenschiffs auf die andere Seite und dort via einige Leitern in den einen Turm hoch. Die, die noch höher hinaus wollen, können noch weiter hinauf bis zu den Glocken. Die Aussicht auf die Stadt von diesem höchsten Turm ist echt genial.

Aussicht auf Quito vom Turm der Basílica.

Hier noch eine Anmerkung zu Quito und speziell der Umgebung jener Kirche. Zdenek, unser Tschechischer Casa de Ciclista-Mitbewohner, ist dort mit Babyscheisse beworfen worden. Das ist offenbar die ecuadorianische Methode, die Leute abzulenken, ihnen Hilfe anzubieten und dabei zu bestehlen. Dagegen ist die Vorgehensweise der Peruaner, den Leuten ins Gesicht zu spuken, geradezu liebenswert. Da dies jedoch schon anderen Gästen der Casa passiert ist, und Santiago uns davor gewarnt hatte, konnte Zdenek verhindern, dass etwas geklaut wurde. Aber die Sache bleibt natürlich rekordmässig wiederlich.

Allzuviel mehr als ein paar Kirchen angeschaut, haben wir an jenem Tag nicht. Obwohl Quito bestimmt eine ganze Menge zu bieten hätte, bin ich bisher kein zweites Mal dazu gekommen, die Stadt, ihre Museen und grossen Pärke anzuschauen. Ich war zwar ein paar Mal dort, jedoch nur um bei der Velo-Ersatzteil-Beschaffung bzw. dem Ersatzteil-Rücktransport zu helfen oder selber einige Dinge zu  besorgen. Die restliche Zeit verbrachte ich in der Casa de Ciclistas, wo eigentlich immer etwas los war. Einige Tage nach unserer Ankunft, gerade als Martina abgereist war, um in Peru Victor nochmals zu trffen, kreuzte Zdenek auf, tags darauf kamen Karen und Martin, ein Holländer Paar mit Scott, einem Ami/Kanadier hier an. Mit all diesen Leuten war der Zeitvertrieb überhaupt kein Problem, ausserdem wollte mein Velo gewaschen werden und ich hatte die Hoffnung, dass Santiago mir bei der Behebung jenes Lärms helfen kann, der mir nun schon eine ganze Weile treu ist und ich keinem Mech so richtig erklären konnte.

Santiago gibt Tatj, einem behinderten
Mädchen, Velofahr-Unterricht.

Ausser Santiagos Familie und den Ciclistas leben hier auch drei Hunde, Jack, ein extrem verschmuster Boxer, Malola, ein schwarzer Mischling und Odie, ein kleiner grauer Terrier, der ab und zu für Ärger sorgt, weil er dauernd sein Revier markiert und dabei manchmal so originelle Gegenstände wie Velos, Zelte oder gar Schlafsäcke auswählt. Der eindeutig schönste Bewohner des Grundstücks ist aber ein Kolibri, der fast immer im selben Baum sitzt und seine Beobachter immer wieder mit Senkrechtstarts in den Himmel und ebenso senkrechter Rückkehr zum Baum beeindruckt.

Kolibri in Santiagos Garten.

Wie sich bald herausstellte, ist Zdenek, von Beruf Flugzeugturbinen-Ingenieur, auch ein guter Velomech, der mir und Scott eine ganze Menge bei unserer respektiven Problembehebung half. Er hat mein Rad auseinander- und das Freewheel herausgenommen und geputzt, wie's aussieht, scheint der lästige Lärm nun behoben. Scott hatte einerseits ein Problem mit einem Rad, das er schon in Costa Rica ersetzen musste und anscheinend nicht besonders gute Qualität erhalten hatte. So durfte er jetzt lernen, wie Nabe, Speichen und Felgen zusammengebastelt werden. Andererseits hatte er ein Problem mit seinem Rahmen. Der ist an mehreren Stellen korrodiert, was eigentlich nicht passieren dürfte, und was sich aber leider nicht so leicht beheben lässt.

Nun hatte er jedoch Glück im Unglück. Der Hersteller seines Velos sitzt in den Niederlanden, und da Karen und Martin Holländer sind, haben sie kurzerhand nach Hause geskyped und das Problem geschildert. Scott erhält nun einen neuen Rahmen nach Tumbaco geschickt. Leider verlangt der Hersteller, dass der beschädigte Rahmen zerstört wird.

Zdenek, der Rolls Royce-Flugzeugturbinen-Ingenieur (rechts),
zeigt Scott, dem Informatiker, wie man ein Rad einspeicht.

Irgendwann letzte Woche begann Santiago von einem Abenteuer-Wettkampf, dem HuairaSinchi, der 5.,6. und 7. März stattfindet, zu reden. Anscheinend hatte ihn ein Freund angerufen, der die Frau in seinem Team wegen Schwangerschaft ersetzen muss. Und Santiago, dieser Habasch, hatte sich in den Kopf gesetzt, mich zur Teilnahme zu überreden. Was ihm nach ein paar Tagen und mit reger Hilfe der anderen Ciclistas schliesslich auch gelungen ist. Martina war über die Nachricht dieser fast 2-monatigen Verzögerung erwartungsgemäss nicht sonderlich glücklich. Inzwischen ist es uns aber gelungen, unsere Meinungsverschiedenheiten (nicht nur diesbezüglich) zu klären und unsere gemeinsame Weiterreise scheint nicht mehr in unmittelbarer Gefahr.

Da dieser 3-tägige Wettkampf, der Mountainbike, Trekking, d.h. "Expresswandern", Joggen und Navigation, Kayak und irgendwelche Abseilübungen umfasst, doch eher anspruchsvoll ist, bin ich inzwischen fleissig am Trainieren. Die erste Joggingrunde mit Santiago hat mir einen schönen Muskelkater eingefahren, die erste Trainingswanderung mit dem Team (Berg hinauf wandern, hinunter rennen) hat die Sache natürlich noch erheblich verstärkt. Die Mountainbike-Tour am nächsten Tag ging ja noch, tags darauf konnte ich jedoch kaum mehr gehen. Ich hoffe jetzt, dass sich meine Beine so schnell wie möglich wieder an Lauf-Belastung gewöhnen. Velofahren sollte ja eigentlich kein Problem sein, allerdings ist so ein Mountainbike eben doch was ganz anderes als mein Tourenrad (und eine Mountainbike-Strecke etwas anderes als eine Strasse).

Scott, Karen und Martin sind schon wieder abfahrbereit.

Wann ich den nächsten Text schreibe, weiss ich noch nicht. Viel erwähnenswertes passiert hier im Moment nicht. Mal schauen, wie es weitergeht.

Mittwoch, 19. Januar 2011

English Summary No. 7

After eight weeks break from cycling we left Huaraz in the direction of Trujillo. Our hope to see the Cordillera Blanca's beautiful mountains one last time was disappointed. The sky remained grey all day, we never got even a glimpse of Huascarán & Co. The first drops fell around noon and it began to rain seriously soon after we had reached the Cañon del Pato. The Cañon del Pato is a narrow gorge through which leads an even narrower dirt and stone road. Because of the weather we didn't get to appreciate much the interesting landscape. By the time we arrived in the town of Huallanca we were a bit annoyed by the rain and the bad road conditions and hoped to soon find a dry place to stay. But the hostales were either too expensive, full or the owners weren't there. So we were quite gratefull when a shop owner offered us a place to sleep, without beds but it was dry and we had our camping mats, so no problems there.

The next day was the contrary, weather like. When we had to climb a little hill at eight in the morning we were sweating and wishing back some of the clouds of the day before. In some places the canyon opend up to a valley, then it narrowed back into a gorge with steep walls forcing the road through many tunnels. We were happy we didn't have to climb up to Huaraz on this gravel strip which was really bad most of the time. We hoped to make it to the small village of Estación Chuquicara until the evening but didn't know how much further it would be. And, as always when you want to reach a place the same day, Martina had a flat tire. In spite of adverse road conditions and bad luck me made it to the village and even found a room for the night.

We left early in the morning, as always. We had reached the pavement in the evening and could enjoy much faster riding now, especially as it was going downhill. But only for some eight kilometers, then we turned off the main road into a private road leading through the desert and saving us entering the city of Chimbote. This dirt road was in a very good condition in the beginning. Later it got so bad that I had to stop and dig the dirt away from under my fenders. We followed the river Santa for some 30 km, then turned to the right into the desert. This was a dry and hot place with a lot of dust every time a car passed us. But it was mainly flat and it didn't take too long to reach the Panamericana which was broad and paved again. But it was boring. Perfectly flat with only some gray-brownish hills on both sides and, of course, with headwind. We arrived in Chao around mid-afternoon and decided to stay as we didn't know whether there was any accommodation further on and didn't want to camp so close to Trujillo.

The next day was not particularly interessting. The Panam was as flat as ever, just a few easy flatish hills. It was foggy, so the only thing we could see were the fields on both sides, sometimes the sand dunes on our right behind the fields. We arrived in Trujillo bevore midday and found Lucho's famous Casa de Ciclista without too much trouble. To our disconfort it turned out that Lucho's father had passed away the day before and the funeral was going to take place this afternoon. The whole family was gathering in the house where we had planned to stay. Oh man, what a bad timing! Although, Lucho didn't have any problems at all with our arrival at that moment and just asked for our help that afternoon.

We planned to stay a few days to maximum a week in Trujillo. But when Lucho found out that I used to run a lot back home he talked me into taking part in a halfmarathon which was going to take place some two weeks later. We went training a few times, the rest of the time I just spent in the Casa talking to other Ciclistas. The house was quite full at that time so nobody could get bored.

The halfmarathon itself was intersting in terms of peruvian organisation. For the first time in my life the start of a run was early, which meant that I and quite a few other runners weren't ready. But, skipping some 100 meters, I sort of caught up with the field, but as I hadn't crossed the start line, my time wouldn't be measured. But ok, we're in Peru here, so let's run and not care about that. In the beginning it was no problem finding the right way through the city, later the peoble who should direct the runners in the right directin seemed to have left, so everybody just followed the runners before them, hoping they were taking the correct route. In many places there was nobody anymore stopping traffic, so in times it was a bit tricky not to get overrun by the careless peruvian car drivers. But against all odds, I made it to the finish, and in a surprisingly good time. Later another participant told me that we must have cut short a few kilometers. Ah, that explained the good time. Didn't bother me much, though. As long as we didn't run too far...

During that time in Trujillo, two teenie-cyclists saved a tiny kitten from certain death on the streets. As it was to be expected I couldn't resist the cute cat and adopted her. Next day we went to find shampoo suitable for animals and showered the poor but dirty thing. While "Truji" was shy in the beginning, she got happier in the following days, always looking for somebody to hold her. I bought a small backpack so she could travel with me on the bike.

A few days after the run we left Trujillo in the direction of Cajamarca. Thst meant we were going to take the route through the mountains and had one or another nice, long climb awaiting us. Lucho accompanied us for a day and a half, then had to turn back in the rain while Martina and I continued to Otuzco. After that town there was no more pavement. The dirt road was not too bad in the beginning but wet and sticky from the rain the day before. The next three days until Cajabamba included quite a lot of up and down, sometimes with sunshine, sometimes in heavy rain, hail and even thunderstorms. We were happy and faster when there was pavement, got dirty and slow on (sometimes extremely bad) gravelroads.

On our fifth day after Trujillo in the early afternoon we reached Cajabamba. We stayed in the Hostal Sol Naciente which was a great choice. After Cajabamba the road was paved again and in a good condition. We enjoyed a long bajada into a green, tropical valley where I gave my kitty to a little girl we met during a break. I just hope I found a good home for Truji. The next climb was not far away and rather tough in the heat but we were rewarded with an awesome downhill ride to San Marcos where we stayed inspite of the early afternoon to avoid more rain. The next day dawned gray and wet, got bright and sunny, then rainy again. We head the usual up and down, only the last 10 kilometers to Cajamarca were flat but very wet. In the city we spent quite a lot of time looking for a nice but not too expensive hostel.

After a few days in Cajamarca we set out again. The landscape was hilly as always, the pavement lasted for some 25 kilometers then we rode on dirt again. To our surprise, we made in to Celendín in one day which was over 100 kilometers with quite some up and down. After that, the mountains got steeper and the distances per day shorter. We sped down into the valley of the river Marañon, an extremely hot place. So we cut the day short and found a place to camp under a huge mango tree behind the house of some very christian and very friendly people. Very early in the morning we began climbing our subida of about 2'600-2'800 m. It was warm but as we were gaining altitude again it was bearable. We camped besides a restaurant that night and started early again next day. Until noon we were on the pass and enjoyed the view down into the valley.

The other side was very different, all green grass and trees, farms with milk cows, it could have been in the Swiss mountains. It was a long and cool bajada until Leymebamba where we planned to stay two nights and do some sightseeing. After getting the relevant information we decided to just visit the local museum and leave the next day. Other things we would have liked to see were too far away. The mueseum turned out to be worth the few hours we spent there. In the afternoon we cycled to the small town of Tingo where we would visit the ruins of Kuelap the next morning.

Kuelap is among the most important archeological sites in the North of Peru. But as a taxi woud have been expensive and bus service irregular, we hiked up a steep path in over three hours. We easily found a guide and were shown through the complex for about an hour. The architecture there is a mix between Chachapoya and Inca style as the Incas conquered the Chachapoya Culture but didn't destroy their buildings but added their own. To their bad luck, the Chachapoya later helped the Spanish to conquer the Incas in an attempt to free themselves from Incan rulers. Obviously, that worked but instead of beeing free, the Chachapoya were supressed and exploited by the Spanish which were probably worse than the Incas.

Our next destination was the city of Chachapoyas which wer reached after a ride through the vally of the Rio Utcubamba and a two hour climb up a hill. Here, the weather definitely began to change, the rainy season was about to beginn (or already had begun). Anyway, in Chachapoyas we learned what "rain" really means, e.g. that you risk getting swept away should you happen to be on the road at that time. We planned to visit the Catarata Gocta, the third-highest waterfall on earth. That included an "easy" half-day ride from Chacapoyas to the tiny village of Cocachimba. That is, easy was the part on the paved road, then we had to climb five kilometers up a hill which was so incredibly steep that we had to take a break at every other turn of the "road". But we made it just bevore the usual afternoon downpour. We found a very basic hostal room from where we enjoyed watching the sky flodding our environment.

We hiked out to the waterfall very early in the morning. It didn't have as much water as on the pictures we had seen. That was, as we were told, because "it is not yet the rainy season here", that would only be in March.Oook, if this wasn't the rainy season, how would this area look in March?? Water all over the place? We still liked the waterfall and the fact that we were early and the only ones there. Although we didn't see much wildlife, we came to make some nice pictures of the Cock on the Rock, the Peruvian national bird. On our way back we met several guided groups on their way to the Catarata.

We were back at the "hostel" bevore noon, so we used the rest of the day to cycle to to Pedro Ruiz. It was warm there, but we still didn't know how incredibly hot the next few days to San Ignacio were going to be. Once we had reached the low valleys with their tropical climate we began to appreciate the cooler temperatures back up in the mountains. We made it in one day from Pedro Ruiz to Bella Vista and because of the heat planned to leave even earlier than usual next day. Didn't work out because of a flat tire of Martina's bike that had "grown" over night. So what, one might think, flat tires are part of ciclists' life. Yep, true, but this tire would be cause for much mor trouble for Martina, finding its end only in Cuenca.

So, when we set out an hour later than planned it was already hot and the first few kilometers of the dirt and stone road made cycling even harder. Things got easier once we had reached the paved main road. Later Martina had to fix another flat tire and was getting encreasingly annoyed. The heat didn't exactly help to improve her mood so we stopped early as soon as we found a place to stay. We had never enjoyed a cold shower so much!

The next morning we were on the road as soon as there was enough light to cycle. It was already warm (rather it had never cooled down) but still confortable. Martina's flat tire no. 3 didn't take long. The problem was the following: Her tire was damaged on the inside which had punched the inner tube in Bella Vista, where she had put her replacement tire. Unfortunately, that one was narrower than the original tube which seemed to squeez and damage the tube now. So she put a patch on her old tire hoping this would work. And it did, at least for the moment. After a long and hard climb, again on sticky dirt,  we made it to San Ignacio, Peru's border town.

We took a day off and then set out to Ecuador. We were at a higher altitude now, it was much cooler and sometimes we had rain. The procedure on the Peruvian side of the border was rather complicated because we had overstayed. On the other hand, in Ecuador it was fast and in no time we were pedalling on again. But not for long. We had been warned about bad and steep roads in Ecuador but this was much worse than anybody could believe. Only after a few hundred meters we found ourselves pushing our bikes up a stone and sand road hoping not to slide backwards. We made some 6 kilometers in Ecuador that day, than decided to camp besides a soccer field in a tiny town.

We started very early again, but as soon as the sun was out, we felt like we were getting roasted. The incredibly steep ups and downs continued. Sometimes we even had to take breaks on downhill streches because my hands hurt from breaking! We pushed a lot again, sometimes it even took the two of us for one bike. We arrived in Zumba before noon but decided to stay, it was way too hot to climb more hills. We found a cheap hotel with the long desired cold shower.

Of course, we got up early again, climbed a not so bad hill, sped down into a valley and began dragging us up the next mountain. It was hot again. We were just taking a break when a pick-up stopped and the driver offered us a ride. Already in Zumba we had discussed taking a bus as Martina suffered a lot from the heat and her back hurt from pushing uphill her heavy bike. I can't deny I felt tempted myself by the offer. So we took the hitch and saved ourselves some 150 long, steep and hot kilometers. In Vilcabamba we found an reasonably priced hotel with Jacuzzi and ended up staying six days. Vilcabamba is mighty "Gringo Town" because it is located beautifully in green hills, it has a moderate climate and will be saved when the world ends on December 21, 2012, as we were told. Altough we didn't do that much, we felt busy all the time. One day we rented horses and rode through the hills for about 5 hours with a guide. Awesome and recommendable (our guide was called Holger and has well trained, and well cared for horses).

We finally went on and made it to Loja in an easy one day trip. We stayed two nights because we needed some things organised. To Cuenca would be harder and longer, but we managed to save ourselves some kilometers and many hills be incidentally finding an old dirt road that follows a river instead of climbing one hill after the other.

(For Ciclistas travelling North: When leaving Loja, follow the indications to Cuenca first, but never turn left, keep going strainght ahead. If you reach a dirt road leading through a valley you're right. You might ask for "la routa anciana" to Cuenca.
For Ciclistas travelling South: After Saraguro you will climb a hill, enjoy the downhill strech to "San Lucas". After that village at the bottom of the valley there is a bridge called "Puente San Lucas". Just bevore that bridge a dirt road turns left. That's your way, much shorter and flater than the Panam.)

We reached the Panam again and climbed a hill when Martina had a flat tire again. We knew, changing tubes wouldent help anymore, if the patch she had put on the damaged part inside the tire was used up, only changing tires would help. Martina hadn't bought a new tire in Loja because the bike mechanic in Vilcabamba had asured her that the patch was fine. It wasn't anymore, so we hitched to the next town, Saraguro, where Martina found a new tire. Which didn't work with all the weight. The only solution was to go back to Loja and by a better tire there. So we found a Hostal and took a bus to Loja early next morning.

We left Saraguro a day later. It was another early morning, another day with uncountable ups and downs, some short, some long. The last downhill strech was increadibly cool, long and relativly steep. The only bad thing was the long and equally steep climb that followed. We kept going some kilometers until the small village of Susudel and stopped at a restaurant for a coffee. There we met a friendly family who invided us to stay at their house when they found out we were going to camp outsied the restaurand. It was still early but we didn't feel like cycling up in the rain and fog further up on the mountain. So we spent a very entertaining afternoon with Alexandra, Pati, their Dutch husbands and kids.

Next morning, life was serious again and we tackled the hill we had refused the day before. The weather was much better and even climbing a long, steep hill was not too bad. We had been told that we had some 40 km uphill or more or less uphill to the top which was surprisingly correct. We enjoyed a wonderfull, long and steep downhill ride to the village of Cumbe. We could have made it to Cuenca the same day but would have arrived in the late afternoon, something we don't like. So we spent the night in Cumbe (there is no accommodation but we managed to find an empty room where we could spread our camping mats).

It took us not even two hours to Cuenca the next day where we spent some time looking for a nice hostal. We found the "Hogar Cuencano" at the corner Hermano Miguel and Calle Larga, which we can fully recommend. We planned to spend Christmas in Cuenca, which meant staying about a week. We also found two good bike shops, one of them would have repared our bikes for free (after Christmas), the other one was not expensive either and could do it, or part of it, even before Christmas.

Tecno Ciclo (at the corner A. Cueva und Av. Remigio Tamariz), they repair travellers' bikes for free.

Cikla  (Av. Remigio Tamariz 2-52), we could wash our two-wheeled friends for free and got good service and spare parts.

We were invited to spend Christmas with our new friends from Susudel. We spend the whole afternoon on the balcony watching a large colorful procession called "el pase del niñio viajero" and enjoyed the evening and a super-tasty dinner with the family. Alex and Roy, Pati and Sjef and the whole family: Thank you very much for all your kindness, we really loved to spend Christmas with you!

After more than a week eating cakes and icecream we found our way back to the Panam. We spent several days cycling up and down green hills, some high, some less so, most of them relatively steep. We got wet nearly every afternoon and admired the dense fog for hours and hours. I had my flat tire no. 4 and we  twice checked out the hospitality of the Ecuadorian firefighters (bomberos). Really nice people. We spent  an entertaining New Year's Eve in Riobamba and spontaneously extended our stay there for another day because we didn't feel like starting a cycling day in pouring rain.

A day later we chose a detour on our way to Quito. Instead of the Panam, we took a road around the Volcano Chimborazo which, on the second day, took us up to over 4'000 masl again. We saw so many Vicuñas like never before. It was tough getting up there but I liked it. There was the "Vía Flores"-road we took to Ambato which was very nice as well. One and a half day and a very wet thunderstorm later we arrived in Tumbaco, a town some 15 km from Quito, in the Casa de Ciclista of Santiago. Santiago is a great guy, a ciclist himself, he does cross-country races and opens his house to travelling ciclists from all over the world.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Riobamba - Tumbaco (Quito): Ein letztes Mal Vicuñas

Von Riobamba nach Quito gab es zwei Möglichkeiten. Einerseits war da die Panam, die relativ direkt und ohne grössere Umwege zur Hauptstadt Ecuadors führte, andererseits gab es da eine Strasse, die zum Vulkan Chimborazo hochführte und mir schon in Cusco von anderen Ciclistas empfohlen wurde. Auch von jener Chimborazo-Option gab es gemäss Karte zwei Versionen, bei der einen hätten wir einige Kilometer auf der Panam zurück nach Süden fahren müssen, also entschieden wir uns für die andere. D.h. wir nahmen uns vor, uns, wenn wir die entsprechende Abzweigung erreichen würden, uns zu entscheiden, ob wir dort hinauf wollten oder nicht, was u.a. abhängig vom Wetter war. Da im Moment die Sonne schien, wollte ich eigentlich gerne diese Umweg machen, Martina hatte seit einiger Zeit etwas ein Motivationstief und war nicht so begeistert von der Idee. Und natürlich war es auch gar nicht so leicht, die richtige Abzweigung zu finden, weshalb wir bei einem Polizeiposten nachfragten. Blöderweise stellte sich heraus, dass jene Strasse, wie wir allenfalls nehmen wollten, gefährlich sei, dort würden Touristen überfallen und die Polizisten rieten uns davon ab. Blieben die Optionen weiter auf der Panam oder 15 km zurück nach Riobamba und noch weiter bis zum Dorf Calpi, wo die andere Strasse abbog.

Vorsicht vor der ecuadorianischen Polizei...

Ich war eigentlich eher dagegen, zurückzufahren, Martina aber dafür, was mich schon etwas überraschte. Aber ok, sie wollte wohl nicht die sein, die mir den Spass verdarb und da bei ihrer momentanen Laune Diskussionen sinnlos waren, flitzten wir den Berg hinunter zurück nach Riobamba. Dort hörte der Spass auf, es ging wieder aufwärts und das für den Rest des Tages. Immerhin, die Sonne schien auch am Mittag noch, obwohl die Supersicht auf den Chimborazo, die wir am frühen Morgen genossen hatten, schon länger von dichten Wolken "zur Sau gemacht" worden war. Dass sich eben diese Wolken am Nachmittag langsam aber sicher über den gesammten Himmel ausbreiteten, störte uns erst nicht sonderlich, so war es wenigstens nicht so heiss. Mit der Zeit wurde die Sache aber eher besorgniserregend dunkel und als wir das erste Donnergrollen hörten, war uns klar, dass wir den Tag nicht trocken überstehen würden.

Wir hatten gerade sämtliche möglichen Regenschütze monitert und waren wieder in den Sattel gestiegen, als wir links etwas von der Strasse weg ein paar Häuser sahen und uns entschieden, nachzuschauen, ob wir dort allenfalls ein Dach über dem Kopf finden würden. Am Strassenrand stand ein Schild mit der Aufschrift "Casa Condor", vielleicht gab es in diesem winzigen Örtchen sogar eine Unterkunft. Tatsächlich fanden wir ein ansehliches Gebäude, das aussah, als könnte es ein Restaurant oder sogar eine Art Refugio sein. Zu unserer Enttäuschung brannte aber kein Licht und als wir durch die Fenster schauten, wurde klar, dass niemand im Haus war. Hmm blöd. In dem Moment kam aus dem Häuschen auf der anderen Strassenseite eine ältere Señora heraus, die wir gleich fragten, ob es hier eine Schlafmöglichkeit gäbe. Sie bejahte dies und meinte, sie ginge gleich die Empleada mit dem Schlüssel holen.

Das Häuschen der alten Dame,
nicht so modern wie unsere Unterkunft.

Jene Empleada kam auch pronto, eine Dame, nicht ganz so alt wie unsere hilfsbereit Freundin. Bald wussten wir, dass die Übernachtung hier USD 8 kosten würde, dass es im Haus ein Dormitorio, eine Küche, saubere Klos usw. gab und wir das alles für uns alleine haben würden. Und da es immer noch regnete, wir uns auf 3'840 müM befanden und es entsprechend kalt war, nahmen wir das Angebot an und manövrierten unsere Velos durch den schmalen Eingang.

Während ich die Räumlichkeiten inspizierte, ging draussen eines meiner wertvollsten Besitztümer verlustig. Mein Sack Chips! Einer der Hunde der nicht ganz so alten Señora raubte mir den unter der Regenhaube meines Rucksacks auf dem Velo weg. Mit diesen Chips hatte es eine besondere Bewandtnis. In Cuenca waren Martina und ich zum Schluss gekommen, dass wir viel zuviel Süsses und eben auch Chips assen und hatten uns für's neue Jahr vorgenommen, da eine Menge zu reduzieren bzw. ganz zu streichen. Unter das Verbot fallen Glacés, Kuchen und Chips und für Martina Coca Cola. Grund für diese fiese Restriktion war die Feststellung, dass wir trotzt anstrengendem Fortbewegungsmittel zunahmen und das zu unbequemen Hosen führte und sowieso generell nicht wünschenswert ist. Klar, und da dieses neue Regim erst ab dem 1. Januar 2011 galt, kauften wir am 31. Dezember 2010 in Riobamba den grössten Sack Chips, den wir finden konnten. Natürlich ging ich damit auch sehr sparsam um, und als nun dieses doofe Vieh meine geliebten letzten Chips klaute, war der Ärger natürlich gross. (Den würde ich ersetzen, keine Frage!)

Der Abend im kleinen Dorf Pulinguí San Pablo wurde kalt, die Nacht war aber dank unseren loyalen Schlafsäcken kein Problem. Als der Wecker morgens um 5 Uhr leutete und es noch dunkel (wie immer) und kalt war, konnten wir uns nicht zum Aufstehen motivieren, Martina stellte den Wecker auf 6 Uhr und wir drehten uns nochmals um. Wärmer war es 45 Minuten später natürlich nicht, aufstehen mussten wir jetzt trotzdem. Was sich auch lohnte, der Himmel war wolkenlos und der Chimborazo zeigte sich in seiner ganzen Schönheit.

Chimborazo am frühen Morgen.

Wie zu erwarten war, ging es weiter bergauf. Wir bestaunten den vereisten Klotz solange wir ihn noch sehen konnten, denn, wie ebenfalls zu erwarten war, zogen um den Gipfel schon bald Wolken auf. Was hingegen eher unerwartet kam, war, dass hier oben nicht nur, wie im Resten Ecuadors, jene tote Hunde im Strassengraben lagen, sondern auch ein totes Pferd, bzw. was davon noch übrig war. Dass rücksichtslose Autofahrer sich nicht um Hunde auf der Fahrbahn scheren, ist mir ja klar, aber wie ein Pferd hier zu Tode kommt, ist mir weniger verständlich.

Totes Pferd am Strassenrand.

Wir spulten immer weiter den Berg hinauf, wie schon unzählige Male zuvor. Je höher wir kamen, desto karger wurde die Vegetation. Zu meiner Überraschung schien es hier auf etwa vergleichbarer Höhe eher weniger Pflanzen zu geben als in Peru. Dafür leben hier umso mehr Vicuñas. Als wir die erste Gruppe sahen, zückte ich gleich den Fotoapparat, obwohl die Viecher recht weit weg waren. Bis zur Passhöhe hatten wir dann bestimmt über ein Dutzend Vicuña-Familien gesehen, die z.T. unmittelbar neben der Strasse weideten und sich weder von Autos noch Lastwagen stören liessen. Wir wurden zwar etwas genauer beobachtet, scheu waren die Tiere jedoch überhaupt nicht. Eigentlich ziemlich hohl, sowas. Jedes schlaue Wildtier würde sich bliztzschnell ausser Sichtweite bringen, sobald Menschen auftauchen. Die Typen hier oben scheinen jedoch sehr in ihr Schutzgebiet zu vertrauen.

Wohl die letzten Vicuñas unserer Reise.

Bevor wir die Abfahrt in hoffentlich wärmere Gefilde in Angriff nahmen, packten wir uns warm ein. Auf dem Pass, auf geschätzten 4'200 bis 4'300 m in dichtem Nebel war es kalt und es sah nicht aus, als ob sich das so bald ändern würden. Egal, Abfahrten sind immer gut und wir genossen es, an weiteren Vicuñas vorbeizubrausen und dabei sogar schwer beladene, langsam fahrende Lastwagen zu überholen. Früher als erwartet stiessen wir auf eine Strasse, deren Wegweiser uns komplett verwirrten. Gemäss Karte hätten wir direkt in eine Stadt kommen sollen, nicht zum Wegweiser dorthin. Ein Lastwagenfahrer klärte die Verwirrung auf und wir kamen zur Erkenntnis, dass bei der Erstellung der Strassenkarte hier etwas total schiefgelaufen sein musste. Aber umso besser, wir waren nämlich schon viel näher als vermutet an unserem Tagesziel, der Stadt Ambato.

Es ging einige Kilometer weiter bergab bis zum nächsten Anstieg, wo sich auch die Abzweigung zu jener Vía Flores-Strasse befand, die angeblich sehr schön sein sollte. Ein Motorradfahrer verriet mir, dass die Hauptstrasse nach Ambato über diverse Hügel führte, die Vía Flores jedoch eine reine Bajada sei. Damit war der Entscheid gefallen, wir bogen ab. Und tatsächlich, es ging bergab, und wie. Das Tal war wieder einmal sehr Schweiz-ähnlich, leuchtend grüne Hügel, einige Wäldchen, so richtig idyllisch.

Noch ein Ausflug in die Schweiz?

Weiter unten verengte sich das offene Tal langsam, teilweise führte die Strasse durch eine enge Schlucht. Wie es sich gehört, floss natürlich auch ein Fluss da durch, der Río Ambato. Auf dieser Strecke gab es sogar einige gelbe Schilder, die vor Velofahrern warnen. Ich nehme jetzt einmal an, dass damit gemeint ist, man solle aufpassen und keine Ciclistas rammen, und nicht, dass wir eine gefährliche Spezies seien.

Die Strasse war an so einigen Stellen recht steil, es hatte wenig Verkehr und die Abfahrt machte entsprechend Spass. Wir glaubten allerdings nicht, dass es tatsächlich bis Ambato so rasant vorwärts gehen würde, das wäre einfach zu schön. Ich sah auch ein paar Mal weiter vorne, die Strasse einen Hügel hinaufführen, es stellte sich jedoch jedes Mal heraus, dass das eine Abzweigung und somit nicht unser Weg war. Bis schlussendlich die ersten Häuser auftauchten und wir den Stadtrand von Ambato erreicht hatten. Auf der gesamten 46 km der Vía Flores hatten wir kaum je in die Pedalen treten müssen. Für einmal wirklich pura bajada.

Nein, solche Blumen gibt es bei uns nicht.

Jetzt galt es, das Zentrum und eine günstige Bleibe zu finden. Ein netter Herr mit Pick-up bot uns seine Hilfe an und führte uns zu einem Hotel, wo die Übernachtung USD 7 kostete, was uns günstig genug war. Für diesen Preis erhielten wir sogar ein Zimmer mit Baño Privado, eigenem Bad und einer richtig warmen Dusche. Während Martina diese austestete ging ich in die Stadt und suchte Ersatz für meine arg strapazierten Packriemen, mit denen ich meinen Rucksack hinten aufs Velo binde und von denen mir in Riobamba einer gerissen war. Wie immer wurde ich durch die halbe Stadt geschickt, bis ich endlich fündig wurde. D.h. ich fand einen Laden, wo ich Riemen und Schnallen separat kaufen konnte und eine Erklärung, wo ich jemanden mit einer Nähmaschine finden würde. Der Nähmaschinen-Mensch war jedoch nicht dort oder ich suchte am falschen Ort, aber immerhin, die Rohmaterialien hatte ich beisammen.

Als wir am folgenden Morgen kurz nach 6 Uhr losfuhren, war es noch ziemlich dunkel. Wir genossen erst eine Abfahrt, dann ging es etwa 30 km hügelig weiter bis zur Stadt Salcedo, wo wir uns verfuhren und auf einer miesen Steinstrasse landeten, die angeblich nach Quito führen sollte. Während wir dort standen und uns überlegten, ob wir dort wirklich durchfahren sollten, rief ein hilfsbereiter Autofahrer herüber und erklärte uns den Weg zurück auf die Panam. Dort sah die Sache dann schon viel besser aus, wir hatten wieder eine breite Asphaltstrasse vor uns. Natürlich auch mit mehr Verkehr, zum Glück aber meistens mit Seitenstreifen. Das Höhenprofil behauptete, wir hätten eine lange, ganz leichte Steigung vor uns, was aber nicht spürbar war. Wir kamen schnell voran, sonderlich interessant war die Strecke allerdings nicht. Wir sollten uns ja eigentlich auf der berühmten Allée der Vulkane befinden, da die Wolken aber eher tief hingen, war von allfälligen Hügeln  und Vulkanen kaum etwas zu sehen.

Dass die Steigung gegen Ende noch etwa fünf steile Kilometer beinhalten würde, wussten wir. Das Unangenehmste daran war, dass auf jenem Hügel auch tiefgraue Gewitterwolken sassen, die bei unserer Ankunft ihre Schleusen öffneten und uns zu eiligem Regenschutz anziehen zwang. Da wir noch den Hügel hinaufstrampeln mussten, zogen wir unter der Regenjacke nichts Warmes an, auch unter die Regenhandschuhe (konkret: Putzhandschuhe aus Gummi) kam nichts Wärmendes. Was auch in Ordnung war, solange es bergauf ging. Aber jede Steigung hat ein Ende und oft folgt eine Abfahrt. So auch hier, 15 steile Kilometer hinunter nach Machachi. Obwohl wir unter dem Regenschutz trocken waren, wurde diese Bajada eine unangenehm kalte Angelgenheit.

Darf ich vorstellen: Meine neue Gallionsfigur.

Wir fanden einige Kilometer vor der Ortschaft ein Hostal und da von der Stadt wir nicht brauchten, blieben wir dort. Hier bezahlten wir etwas mehr als in Ambato, das Haus war etwas nobler und Martina am nächsten Morgen darum umso verärgerter, als sie feststellte, dass ihr Beine schon wieder einige neue Stiche oder Bisse aufwiesen. Schon in Riobamba hatte sie in ihrem Bett offenbar "Mitbewohner" gehabt, aber bei einem fünf -Dollar-Bett kann das schon einmal vorkommen. Bei dem doppelten Preis finden wir das nicht mehr in Ordnung. Aber was will man machen, Fenistil drauf (Danke Mami!!) und hoffen, dass das hilft.

Wir wussten nicht genau, wie weit es bis Tumbaco, einem Ort etwa 15 km ausserhalb Quito, sein würde, schätzten aber so um die 50-60 km. In Tumbaco gibt es auch eine Casa de Ciclista, und uns war es durchaus recht, nicht nach Quito reinfahren zu müssen. Wir hatten von Santiago, dem Gastgeber der Ciclistas, einen ungefähren Wegbeschreib erhalten, der durchaus geeignet war, uns mit ein paar Mal nachfragen  zu seinem Haus zu bringen. Unterwegs trafen wir Marco, einen einheimischen Rennvelofahrer, der uns einige Kilometer durch das Vorstadt-Strassengewirr lotste. Danach folgte eine längere Strecke entlang einem alten, grün überwucherten Vulkan bis wir wieder in einer Siedlung landeten und den Weg zwischen Häusern hindurch suchen mussten. Und dann, nach einer Kurve, standen wir plötzlich vor einer grossen, stark befahrenen Strasse und die Umgebung sah eher nach amerikanischer Suburb aus, denn als was wir von Ecuador bisher kannten. Wir irrten etwas durch die Strassen, fanden Santiagos Haus aber ohne grössere Probleme.

Ein Bericht zu Quito und der Casa de Ciclista in Tumbaco folgt separat, aber erst mal soviel: Es ist recht cool hier.

Sonntag, 2. Januar 2011

Cuenca - Riobmaba: Allne es guets Nois!

Mann, ist ja sehr witzig. Die dreieinhalb Tage von Cuenca nach Riobamba könnte man kurz und bündig so zusammenfassen: Auf, ab, auf, ab, auf ab, etc. etc. und Sonne, Nebel, Nebel, Regen, Nebel, Sonne, Nebel, Regen, Nebel, Nebel, Regen, Nebel, Sonne.

Hier aber doch noch etwas detaillierter: Cuenca haben wir am frühen Morgen noch bei Sonnenschein verlassen. Wie immer war es nicht ganz einfach, den richtigen Weg aus der Stadt zu finden, eine hilfsbereite Polizeistreife hat uns dann aber direkt auf die Panam geführt. Das hat die Sache natürlich stark vereinfacht. Dort ging es dann erst mal flach bzw. abwärts bis zum ersten Berg. Dort verlangsamte sich das schnelle Vorwärtskommen, bedächtig pedalten wir den Hang hoch, eine Kurve um die andere, wie schon so viele Male zuvor. Am späteren Vormittag bei einem kleinen Restaurant stoppte uns eine Señora und schenkte uns je eine Art kleine Maistortilla mit knalloranger Marmelade. Das sei Ananas-Karotte, eine sehr interessante und durchaus gute Mischung. Wir kauften dann auch noch ein paar jener Tortillas und etwas Marmelade. Und schon ging's weiter.

Es war schon ein Uhr als wir, fast zuoberst auf dem Pass, Mittagspause machten. Inzwischen war es stark bewölkt, ab und zu tröpfelte es ein wenig, dann schien wieder für ein paar Minuten die Sonne. Kurz nachden wir weitergefahren waren begann es wieder zu regnen und diesmal sah die Sache ernst aus. Also zogen wir Regenjacken, -hosen, Schuhschütze etc. an und schafften es gerade, alles zu montieren bevor es so richtig heftig zu pissen begann. Wir fuhren jetzt durch dichten Nebel und hofften, dass die Autofahrer bemerkten, dass die Sichtverhältnisse miserabel waren und entsprechend vorsichtig fuhren. Teilweise gab es nämlich keinen Seitenstreifen und gewisse Fahrer führten recht kriminelle Überholmanöver aus. Immerhin, es ging abwärts, der Regen peitschte uns zwar unangenehm ins Gesicht, wir kamen aber schnell und ohne Anstrengung vorwärts.

Absturz in Bodenlose,
stimmt bei diesem Nebel alleweil.

Überraschend bald kamen wir schon im Dorf Cañar an. Wir hatten einen Hügel mehr erwartet, offensichtlich war die Ortschaft auf dem Höhenprofil falsch eingezeichnet. Von anderen Ciclistas hatten wir wiederholt den Tipp erhalten, bei den Bomberos, den Feuerwehrleuten, um ein Nachtquartier anzufragen. Jetzt testeten wir das aus und klopften beim lokalen Cuerpo de Bomberos an. Die Männer wahren sehr freundlich und liessen uns in ihren Aufenthaltsraum einziehen. Eine Küche gab es auch, so waren die Spaghetti zum Znacht auch gesichert.

Wie immer wollten wir am nächsten Morgen früh los, um 6.15 Uhr waren unsere Velos bepackt und startklar. Dummerweise war aber das Tor der Bomberos abgeschlossen und die Feuerwehrleute schliefen alle noch. Hmm, was sollten wir da tun? Rumstehen und warten, bis einer erwacht? Raufgehen und an der Tür des Dormitorios klopfen? Wir beratschlagten eine Weile, entschieden uns dann, jemanden wecken zu gehen. Allerdings fand die Rumsteherei dann ihre Fortsetzung vor der Tür des Schlafraums, zu klopfen trauten wir uns nicht. Um etwa Viertel vor sieben kam einer der Männer raus und schloss uns freundlicherweise die Tür zur Freiheit auf.

Mit einer halben Stunde Verstpätung legten wir los, erst eine coole Bajada, dann das übliche gesichtslose auf und ab im dichten Nebel.  Von der Landschaft war ohnehin nichts zu sehen, also galt meine Aufmerksamkeit der Strasse und der unmittelbaren Umgebung. Das stellte sich als noch ganz interessant heraus, so einen riesigen Käfer, wie jener, der da am Strassenrand entlangmarschierte, hatte ich jedenfalls noch nie gesehen. Wie dieses Tier heisst, weiss ich einmal mehr nicht, vielleicht kennt ja Fazl auch diesmal die Lösung des Rätsels. Als Hinweis, der Körper des Käfers war so um die 10 cm lang.

Grosses Krabbeltier.

Wir pedalten stundenlang durch den Nebel, zwischendurch kam die Sonne raus, was aber nie lange anhielt. Als es zu regnen begann, zogen wir das Regenzeug an, worauf es natürlich kurz darauf wieder aufhörte. Dieses Verhalten des Regens sollte sich zu einer Art Regel entwickeln: Es regnet, Regenschutz montiert, es hört auf. Regenhose, -jacke etc. ausgezogen, es regnet wieder. Wie auch immer, sehr viel sahen wir an diesem Tag nicht und als wir gegen halb drei das Dorf Chunchi erreichten, entschieden wir uns, dort zu bleiben. Von der nächsten Ortschaft, Alausí, trennten uns noch bestimmt 25 km und drei Hügel. Wir fanden mit dem Hotel Imperial eine konfortable Unterkunft mit direkter Aussicht auf die graue Suppe.

Die Feststellung am Morgen darauf war, dass es kurz nach 6 Uhr eigentlich noch ziemlich dunkel war und zusammen mit dem allgegenwärtigen Nebel eher ungemütlich auf der Strasse. Dass die Tage, je näher wir dem Äquator kommen, kürzer werden, ist uns ja eigentlich klar. Abends ist davon aber gar nichts zu spüren, morgens wird es jedoch klar später hell. Wir schlichen also durch den Morgennebel und hofften, dass die Autofahrer auch wirklich wach waren. Da war nämlich an etlichen Stellen die Strasse mit Geröll verschüttet und wir mussten auf die andere Strassenseite ausweichen. Einmal konnte ich gerade noch bremsen als vor mir einige Steine auf die Strasse runterdonnerten. 

Steinschlag, hier nichts Ungewöhnliches.

Nach gerade mal sechs Kilometern hatte ich meinen Platten Nr. 4. Also alles abladen, Hinterrad rausnehmen und Schlauch wechseln. Und natürlich nach dem fiesen Störenfried suchen. Siehe da, einer jener  auch hier allgegenwärtigen Glassplitter war der Schuldige. An Weihnachten hatte ich am Telefon noch gross behauptet, Scherben könnten meinen Reifen nichts antun, jetzt wurde ich eines Besseren belehrt. Mit der Zange war der miese Typ schnell entfernt und dann das Velo wieder zusammengebaut. Schon bald ging die Nebelfahrt weiter, und zwar so wie immer, bergauf, bergab und wieder bergauf und bergab. Dass sich der Nebel nach einer Weile lichtete und wir endlich in das Tal hinabsehen konnten, konnten wir fast nicht glauben. Schon am Tag zuvor hatten wir Grund zur Annahme, dass es nicht nur rechts ein hoher Berghang hatte, sondern dass es links noch weit in ein tiefes Tal hinunterging, wirklich etwas davon gesehen, hatten wir allerdings nie.

Was es ohne Nebel nicht alle zu sehen gäbe...

Motiviert schmierten wir Sonnencreme ein, soviel blauer Himmel wird ja wohl nicht gleich wieder verschwinden. Wer's glaubt, ist selig! Der Aufstieg auf den nächsten Hügel war lang, so lang, dass wir irgendwann wieder in den Wolken steckten. Die leider nur wenige Kilometer kurze Abfahrt nach Alausí war schnell, cool und endete im Sonnenschein. Dann war der Spass aber auch schon vorbei, es ging wieder bergauf und dort oben wartete wieder grauer Nebel auf uns. Bis hierhin hatten wir so um die 700 Höhenmeter hinter uns gebracht, mit dieser weiteren Steigung erwarteten uns weitere 1'000, wovon die erste Hälfte unangenehm steil war. 

Nach unserer Mittagspause war es mit jeder Aussicht vorbei. Regen beim bergauf Fahren ist unangenehm, weil man im Regenzeug viel zu heiss hat. Den Regenschutz wegzulassen, ist aber auch keine gute Idee, wenn man nass ist, wird es doch bald kalt. Die Lösung, an- und ausziehen, ist mühsam und zeitintensiv und sowieso pointless, weil sich der Regen wie erwähnt dem anpasst und immer das Gegenteil von dem tut, das wir hoffen. Etliche Kilometer weiter oben bestaunten wir den Namen einer Bushaltestelle (ja, hier hat jeder Busstopp einen Namen, unglaublich, nicht?) Da stand nämlich "Aypud" geschrieben. Ob in dieser einsamen Gegend der iPod entstanden sein kann???

Geburtsstätte des iPod?

Ok, wohl eher nicht. Nochmals einige Kilometer später fragten wir bei einem Bauern nach, wie weit es denn bis zur nächsten Ortschaft, Palmira, sei und ob es dort eine Hospedaje gäbe. "Unos dos kilómetros y sí hay hospedaje", es seien noch etwa zwei Kilometer bis zum Dorf und es gäbe eine Unterkunft dort. Wunderbar, da sieht die Welt ja schon ganz anders aus. Das es vermutlich etwas weiter als die zwei Kilometer war, war uns klar, vielleicht so um die vier bis fünf. Aber die Kilometer kamen und gingen, deren immer mehr und mehr. Zwei Frauen, die ich fragte, meinten, die Ortschaft sei oben auf dem Hügel, vielleicht 20 Minuten zu Fuss. Dieselbe Frage stellte ich ein paar Arbeitern, die antworteten, es gehe noch etwas rauf, dann pura bajada, alles bergab. Wir erreichten die Passhöhe, fetzten ins Tal hinunter und... krochen auf der anderen Seite wieder hoch und noch immer war da kein Dorf. Weiter rauf, und noch weiter, irgendwann würde es wireder runter gehen. Und dann, tatsächlich, nach 12 anstatt 2 km, sahen wir ein grünes Schild, das den Dorfeingang von Palmira kennzeichnete. Der Einzige meiner "Informanten", der Recht gehabt hatte, war ein Junge gewesen, der gesagt hat, es sei noch weit. 

Wir bogen also ab, fuhren ins Dorf und fragten die nächstbeste Person, wieder ein Junge, ob es hier eine Unterkunft gäbe. Nein, meinte er, er kenne nichts. Ah Shit, aber wer von 12 km behauptet, es seinen zwei, schnallt vielleicht auch nicht, ob oder ob nicht, es im Ort eine Hospedaje gibt. Das Verdikt wurde von weiteren Leuten bestätigt, wir sollten doch weiter nach Guamote, dort gäbe es ein Hostal. Guamote sei aber noch weit, meinten wir, gibt es hier vielleicht Bomberos? Nein, auch nicht, uns so weit sei Guamote nicht, etwa eine halbe Stunde mit dem Velo, flach und bergab. Ok, ok, eine Wahl hatten wir ja nicht wirklich, ausser wir wollten hier oben im Nebel und Regen campen, wozu wir überhaupt keine Lust hatten. Es war eh schon spät, irgendwie spielte es keine Rolle mehr.

Diesmal checkten wir aber erst Karte und Höhenprofil bevor wir wieder losfuhren. Flach und bergab stimmte, so weit so gut. Distanz: 20 km. Und das in einer halben Stunde? Wetten, der Mann hat noch nie auf einem Velo gesessen. Aber gut, los geht's. Dass es pisste, machte auch keinen Unterschied mehr, nass waren wir eh schon lange. Wir kamen zum Glück schnell vorwärts und in der Entfernung schien sogar die Sonne! Wir erreichten den Sonnenschein zwar nicht mehr, es war immerhin schon nach 17 Uhr gewesen, als wir Palmira verlassen hatten und die gelbe Wärmequelle war auch auf dem Heimweg. Aber wir hatten einen Lichtblick vor Augen nach Stunden in Regen und Nebel.

Ein Drachen, seit Cuenca mein neuer Begleiter.
Die veranschlagte halbe Stunde reichte erwartungsgemäss zwar nicht, nach einer knappen Stunde hatten wir aber Guamote erreicht. Das Hostal sollte gleich beim Ortseingang sein. Wir fanden es aber nicht. Dafür befanden sich da hinter einem Torbogen die Bomberos. Ein grosser Hund meldete uns bellend an, worauf ein älterer Señor zum Gitter kam. Wieder wurde unserer Bitte um ein Nachtlager problemlos entsprochen, diesmal konnten wir sogar ins Dormitorio einziehen, wo es freie Betten gab. Nach fast acht Stunden Nettopedalzeit und guten 1'700 Höhenmeter waren wir beide total platt und dem Herrn entsprechend dankbar. Wir suchten ein Restaurant und verzogen uns dann bald ins Träumliland.

Am folgenden Morgen standen wir später auf als sonst. Erstens war Riobamba keine 50 km mehr entfernt und zweitens wollten wir die Feuerwehrleute nicht stören, indem wir um 5 Uhr für Unruhe sorgten. So war das kein Problem, die Männer standen nur kurz nach uns auf und als wir startbereit waren, waren die beiden Herren schon dabei, ihre Ambulanz auf Hochglanz zu bringen. Hier in Ecuador ist es offensichtlich normal, dass die Feuerwehr eigene Ambulanzen hat, auch in Cañar war das schon so gewesen. Interessanterweise sind die Uniformen der Feuerwehr eher militärisch in rot-beigem Camouflage-Look. Ob sie sich damit  wohl zwischen den Flammen verstecken wollen?

Auch Ambulanzen wollen gepflegt sein.

Der Morgen war zwar noch kühl, aber der Himmel blau und uns erwartete, abgesehen von ein paar kleinen Steigungen, eine lange Strecke bergab nach Riobamba, welches auf ca. 2'900 m liegt. Viel passierte auf dieser Strecke nicht, zweimal fuhren kleine Touristen-Züglein vorbei, die von einem Hund mit viel Inbrunst gejagt wurden. Nur weiter so, besser die jagen Züge als Ciclistas. Eine grosse, und vor allem hohe, Sehenswürdigkeit baute sich bald vor unseren Augen auf. Der Chimborazo, mit 6'267 m der höchste Berg Ecuadors.  Anscheinend ist dieser Berg sehr schüchtern und zeigt sich nicht so gerne. Jedenfalls hatte er eine Menge Wolken um sich geschart und nur sein Gipfel schaute oben raus. Ein interessantes Detail: Der Gipfel des Chimborazo ist der Punkt der Erde, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist, weiter als der Gipfel des Mount Everest.

Scheuer Chimborazo versteckt sich hinter Wolken.

Nach mehreren Kilometern Abfahrt hatten wir die Aussenbezirke von Riobamba erreicht. Obwohl die Strasse seit Cuenca fast komplett asphaltiert bzw. betoniert war, waren unsere Velos und Taschen wieder einmal ziemlich verdreckt. Ein paar wenige hundert Meter Schlammstrasse im Regen hatten da gereicht. Also bogen wir kurzerhand zur ersten Tankstelle ein und fragten nach einem Wasserschlauch. Den wir natürlich auch erhielten. Und da es sonnig und warm war, hatten wir ziemlichen Spass an der Abspritzerei obwohl das Resultat mangels Lappen oder Schwamm nicht sonderlich überzeugend war. Aber egal, Kette etc. waren etwas weniger schmutzig als zuvor.

Velo abduschen ist unterhaltsam.

Nach einer nicht allzulangen Suche fanden wir ein günstiges Hostal mit einer sympatischen Señora. Natürlich waren wir gespannt, was in dieser Stadt an Silvester abgehen würde. Und ob wir es schaffen würden, bis nach Mitternacht wach zu bleiben. Immerhin gehen wir normalerweise zwischen 20 und 21 Uhr schlafen. Beim Abendessen hatten wir, eigentlich zum ersten Mal, eher Pech mit der Wahl des Restaurants. Dass im Reis Crevetten drin waren, fanden wir beide schon schlimm genug, und das Fleisch sah aus, als hätte es tagelang rumgelegen. Es schmeckte in etwa auch so. Da wir der Sache überhaupt nicht trauten, gingen wir hinterher (ja, ich auch!) einen Whisky trinken und hofften, das der allfällige Viecher killen würde. Der anschliessende Spaziergang durch die Stadt war recht amüsant. Klar, die Strasse waren überfüllt mit Fussgängern und Autos, die zusätzlich aufgehalten wurden durch tanzende, als Frauen verkleidete Männer. Jedes Auto, das vorbeifahren wollte, musste bezahlen.

Beleuchtete Plaza in Riobamba.

Die Plaza war interessant beleuchten, nicht nur mit Lichterketten, sondern mit ganzen künstlichen Büschen mit je weiss, gelb, rot, blau, grün oder pink leuchtenden Blüten. Zu unserer Überraschung waren all die Leute kurz vor Mitternacht plötzlich verschwunden. Wo vorher noch ein dichtes Gewühl geherrscht hatte, wanderten noch ein paar wenige Leutchen herum, darunter wir. Keine Ahnung, wo die alle so plötzlich hin sind, dass es irgendwo ein grosses Feuerwerk gegeben hätte, konnten wir nicht feststellen. Tja, zackbum, und wir waren fast alleine auf der Strasse. Dafür lernten wir etwas neues kennen: Chilenos. Das sind etwa Ping Pong-Ball-grosse, frittierte Teigbällchen mit Zucker obendrauf. Megafein. Wir probierten erst eine Portion, fanden die Sache gut und kauften gleich noch eine. Dann war die Action aber endgültig vorbei und wir verzogen uns ins Hostal.